10 Basics

Tipp 1: Teileanzahl

Generell sehen Modelle schöner aus – je mehr Teile sie haben oder zu haben scheinen. Die Industrie muss aus Kostengründen Teile weglassen, zusammenfassen oder vereinfachen. Schau dir also jedes Einzelteil was schon vorhanden ist an und überlege wie man daraus (z.B. durch anmalen) optisch mehrere Teile machen kann. Ein Sitz eines Modells sind im Original ja sehr viele Teile. Es geht also um das vervielfachen der Einzelteile. Du kannst Teile farblich absetzen, Teile hinzufügen oder durch Decals/Nassschiebebilder auftragen. Diese Decals gibt es mittlerweile sogar dreidimensional durch mehrere Schichtdicken im Druck (Siehe Linksammlung). Mach das mit allen Einzelteilen und du wirst es aufwerten.

Tipp 2: Fehlende Teile

Kopiere ein Vorbild. Nur durch betrachten des reinen Modells wirst du nicht erkennen was die Industrie weggelassen hat. Evergreen, Reste etc. Es gibt vieles was man nutzen kann. Besorge dir Fotos des Vorbildes welches du nachbaust. Am Besten aus so vielen Perspektiven wie möglich. Das Internet ist eine riesen Hilfe dabei. Ich habe schon Gebäude nachgebaut, die ich zu dem Zeitpunkt vorher nie Live aus der Nähe gesehen habe. Google-Maps, Google-Streetview, Bing-Karten mit Vogelperspektive aus 4 Blickrichtungen und Luftaufnahmen deiner Stadt sind ideale Recherchemittel und Vorlagen.

Vorher, frisch aus der Packung – Nachher mit Antennen, Fahnenhalter, Radkappen, Blinkern etc.

Tipp 3: Kleber auftragen.

„Dosierspitze“ des Modellbauklebers möglichst nicht direkt am Modell anwenden – auch wenn es den Eindruck macht, dass sein sinnvoll. Geht einfach immer mal wieder schief! Besser; einen Kleberpunkt auf einen geeigneten Träger geben und dann mit dem Teil dosiert aufnehmen (Durch vorsichtiges eintunken) oder mit einem Zahnstocher übertragen wo er hin soll. Wenn ihr später nicht sichtbare Teile verbinden wollt – dann gerne die Spitze des Klebers nutzen. Sehr schnell verbinden sich zwei Teile wenn sie nach dem zusammenbringen leicht zueinander verschoben werden. Das sorgt für ideale Vermischung und damit Verbindung der Moleküle dieser beiden Oberflächen. Aber Vorsicht! Nur an später nicht sichtbaren Stellen zu empfehlen..

unten Links Träger für Kleber von dem ich den Kleber abnehme.

Tipp 4: das kleinste Teil ist entscheidend.

Wer ein Modell (vor allem auf Bildern) sieht beurteilt den Detailgrad immer im Verhältnis zum Maßstab. Mit anderen Worten, das kleinste filigranste Teil hat eine sehr große Bedeutung weil alles andere dazu in Relation gesetzt wird. Vergleicht mal Kibri H0 Aussenspiegel mit denen von Herpa. Da liegen Welten zwischen und ihr versteht hoffentlich was ich meine. Je dünner Profile, Griffe, Antennen, Halter oder Spiegelarme also sind desto Höher der Detailgrad.

Tipp 5: Tiefe im Innenraum

Wer sich ein TOP-Modell ansieht weiß oft gar nicht genau was es ist das ein Modell im Vergleich zu einem zweiten so viel realistischer erscheinen lässt. Ganz oft ist es bei Modellen sofort offensichtlich, dass es sich „nur“ um ein Modell handeln kann. Wobei das TOP-Modell irgendwie „echter“ aussieht. Das wird verursacht wenn z.B. der gesamte Innenraum durch die Scheibe in einer untypischen Farbe gehalten ist. Ein weißes Modell welches innen in der Kabine auch weiß ist. Tatsächlich ist ein Innenraum meist grau, Anthrazit oder sowas.. Auch hier verweise ich auf Tipp1 oben.. Klar muss man dazu das Modell zerlegen aber es lohnt sich! Sitze farblich absetzen vom Hintergrund absetzen. Den Innenraum (A- B- C-Säulen von innen) oder die Rückwand der Kabine farblich gestalten.

Polster, Gurtschloss, verschieden Farben im Kontrast

Tipp 6: Dreck

Kein Fahrzeug der Welt mit mehr als 20km auf dem Tacho ist so sauber wie ein Modell aus der Verpackung oder wie nach der Lackierung.. Realistisch wird es erst mit etwas Dreck. Auf dem Dach, auf den Reifen, am Heck und unten herum.

Tipp 7: Glanz und garnicht

Es ist nicht alles Gold was glänzt. Farbe ist nicht gleich Farbe. Matt geht vor Glanz. Schaue dir genaustens an ob etwas dunkel grau, schwarz oder eher Anthrazit ist. Es gibt so viele Farbabstufungen an den Großen Vorbildern. Vor allem aber wird meist unterschätzt ob etwas glänzend, seidenmatt oder doch viel eher matt ist.

Bis heute bin ich z.B. bei diesem Modell mit dem glanzgrad der Plane nicht ganz glücklich. Sie müsste etwas matter sein.

Tipp 8: „Supern“

Was man jetzt genau darunter versteht ist sicherlich bei jedem anders und meiner Ansicht nach gehören alle hier genannten Punkte bereits dazu. On Top kann man natürlich jedes Modell noch weiter „supern“ oder aufpäppen mit Details und Akzenten. Lenkung, offene Türen, Zettel auf dem Armaturenbrett, offene Plane oder Seitenfenster.

Tipp 9: Spaß

Es ist ein Hobby, es soll VOR ALLEM ANDEREN Spaß machen. Überleg dir wo das Modell stehen soll, stell es dir vor und überlege wie das Fahrzeug abgestellt wäre oder wie jmd. das Fahrzeug nutzt. zu den Details und Anbauteilen: Oft ist was du kaufen kannst einfach nicht passend.. bau es selbst auch wenn es dauert. Es heisst noch immer ModellBAU und nicht Modellkauf. 😉

Tipp 10: Klasse statt Masse

Modelle werden immer teurer und doch gibt es viele Sammler die am Ende nie auch nur ein erstklassiges Modell besitzen werden.

Wenn du mich fragst; Nimm dir EIN Projektmodell vor und lass dir Zeit. Studiere das oder die Originale. Nimm dir ein Vorbild und kopiere so gut es geht. Ich verstehe Beiträge im Internet nicht wo Vitrinen fotografiert werden die teilweise hunderte Modelle beinhalten.. Was soll ich denn da bitte sehen? Ich sehe da gar nichts, nichts fällt mir ins Auge und nichts begeistert mich. Das erschlägt einen doch und maximal frage ich mich was man daran finden kann sich einzurichten wie ein Supermarktregal.. Naja – jeder wie er will. Vitrinen sind wichtig. UV Licht lässt Modelle und speziell die Klaren Teile schnell erblinden oder sogar gelblich werden. Wer so viel Geld in Modelle steckt. sollte sich auch anständige Vitrinen zulegen. Das macht viel mehr her als diese Transportvitrinen mit Plastikcover und es schützt eure Lieblinge.

Kein Beispiel für eine Anständige Vitrine!