Anleitungen und Tricks

Hier noch ein paar konkrete Anleitungen über die Tipps und Basics hinaus..

Auseinander bauen

Um den Innenraum auszuschmücken, Armaturenbrett und Sitze anzumalen oder zum öffnen einer Klappe/Türe sollte man das Modell auseinander bauen. Das kann komplziert werden da man vorher kaum weiß wie solch ein Modell aufgebaut ist. Wiking beispielsweise verklebt sogar die Modelle während Herpa auf meist filigrane Technische Lösungen setzt. So oder so müsst ihr behutsam vorgehen um nicht irgendetwas kaputt zu brechen.

Lenkung

Lenkungen für Herpa LKW gibt es im Handel zu kaufen und wie diese Eingebaut wird ist kein Geheimnis. Ich habe auch schon eine Herpa Lenkung sammt Vorderachsaufnahme in einen Rietzebus verbaut damit dieser (einstellbar) lenken kann. Bei PKW und Fahrzeugen anderer Hersteller wird es manchmal schwierig und man kann im Grunde nur eine starre Lenkung verwirklichen. Dazu verbiegt man die Achse. Nicht einfach so – man muss dabei mit etwas Verstand vorgehen um es auch realistisch aussehen zu lassen. Fahrzeuglenkungen sind recht komplex und nicht für jeden per se verständlich. Auf den Bildern seht ihr an einem Beispiel was wichtig ist und wie ich vorgehe. Dabei ist darauf zu achten, dass das kurveninnere Rad stärker eingeschlagen ist als das Äußere – wegen der unterschiedlichen Kurvenradien die die Räder auf Grund der Spurbreite befahren.

Stempeln

Nicht immer macht es sinn zum Pinsel oder gar zur Airbrush-pistole zu greifen. Wenn ihr Radkappen, Nebelscheinwerfer oder Blinker bemalen oder andeuten wollt, dann macht es Sinn sich einen Stempel als Hilfe zu nehmen. Am einfachsten z.B. ein Zahnstocher für runde Details. Testet das mal auf Papier mit der Farbe die ihr so nutzt. Je größer der Kreis sein soll, desto weiter hinten längt ihr den Zahnstocher halt ab- EASY. Aber Vorsicht. Der Zahnstocher darf nur mit der vorderen Fläche in die Farbe getunkt werden UND achtet beim aufbringen darauf, dass auch Farbe seitlich weg quillen wird. Das kann hilfreich sein weil es den Radius des Stempels vergrößert. Für andere Formen könnt ihr Evergreenprofile oder alles mögliche andere probieren – oft hängt es hier von der Farbviskosität ab ob es gelingt und gut aussieht. Bei runden Formen funktioniert das aber deutlich besser. Tastet euch ran und testet es vorab.

Innenraum

Oft der Unterschied zwischen guten und TOP Modellen. Tiefe im Modell erreicht man sehr oft nur durch die Gestaltung im Inneren der Modelle. Durch die Scheiben ist das eben auch immer zu sehen… Erwartet ihr von einem 1:87 Modell einen tollen Innenraum? Sieht eher aus wie 1:18.. Ich biete das einfach mal an und wer es sieht – der sieht es. Wird nicht jeder – aber mancher bemerken 😉

Ja ab hier wird es vielleicht für den einen oder anderen „verrückt“. …alles schwarz oder alles grau – macht kaum einen Unterscheid. Der Kontrast macht es aus. Gurtschlösser, verschiedene Polsterfarben.

Türen öffnen

Zum öffnen von Türen, Klappen, Toren oder Geräteräumen an 1:87 Modellen habe ich im Grunde zwei Methoden;

1. Skallpel und Geduld

Ich öffne das Modell vorsichtig indem ich mit der Klinge eines scharfen Skalpells nach und nach die Fugen nachschneide und mit jedem Mal immer tiefer gehe. Das dauert sehr lange und man muss extrem vorsichtig und geduldig sein. Geht alles gut bleibt am Ende sowohl das Fahrzeug drumherum, als auch die Türe heile und kann verwendet werden. Diese Methode habe ich beispielsweise am RW2, am NEF, C-Klasse T-Modell, am KEF und am T5-MTF angewendet. Gerade bei Sondermodellen also eher selteneren oder teuren Modellen ist das ratsam. Beim GKTW war das auch der Plan ist dann aber leider schief gegangen – sodass ich Erstteile brauchte. Im schlimmsten Falle noch ein zweites identisches Modell. Das führt uns zur zweiten Methode..

2. zweites Modell zum opfern

Ich nutze zwei Modelle und schneide bei einem Modell die Türe(n) weg und vom zweiten nehmen ich nur die Türen und opfere den Rest. Das bietet sich an wenn das Skelett, welches übrig bleibt, sehr filigran und zerbrechlich ist – und natürlich bei Modellen die einfach zu bekommen und nicht all zu teuer sind. Beispielsweise habe ich für den offenen RTW gleich 2 Herpa Basismodelle in weiß ohne Bedruckung genommen. Das seht ihr ja auch im Baubericht in der Projektliste. Vorteil dieser Methode ist zudem, dass man Werkzeuge, wie den Dremel oder eine Säge nutzen kann welche viel schneller das Material zerspanen können als ein „Messer“. Ratsam ist Methode 2 generell aber auch bei Modellen mit spröderen Kunststoffen und bei solchen mit dicker Wandstärke im Schnittbereich da man hier mit dem Skalpell an seine Grenzen stößt. Mit der Säge schneide ich dann natürlich nicht bis direkt an die gewählte Fuge heran sondern halte etwas Abstand dazu ein. Die feinen Konturen schneide ich dann wieder mit dem Skalpell zu oder greife zur Pfeile und nähere mich mehr und mehr an. Manchmal macht es auch Sinn etwas mehr Material stehen zu lassen um die Türfalz oder den Einstieg nachzubilden.

Von Hitze kann ich mit meinen persönlichen Erfahrungen eher nur abraten. Erwärmte Klingen oder zu hohe Drehzahl am Dremel gilt es zu vermeiden. Zu schnell schmilzt der Kunststoff an ungewollten Stellen. Auch das Modell an sich sollte nicht unnötig erwärmt werden, da es sich je nach Material und Hersteller verformen kann.

Heckblinker

Heckblinker oben an Bussen sind keine Seltenheit. Hier ein Beispiel für die ältere runde Version. Dazu länge ich einfach mit dem Skalpell etwas Rundmaterial (Gussast eines Spritzlings oder ein Evergreenprofil) auf die richtige Dicke ab. Einmal mit Kleber fixiert und durchgehärtet – male ich zunächst das ganze Teil dunkelgrau an. Nachdem auch die graue Farbe trocken ist, bringe ich orange mit Pinsel oder dem Zahnstocher auf. (Siehe auch „Stempeln“

Antennen

Meine Antennen beziehe ich im Baumarkt. Ich kaufe mir einen Besen (Pinsel geht auch manchmal) der schöne feine und sehr gerade Borsten hat. Manche haben sogar graue und schwarze Borsten sodass ihr gleich zwei Versionen verfügbar habt um etwas Abwechselung reinzubringen. Damit seid ihr quasi auf Lebenszeit mit Antennen versorgt. Auf die Vorbildgerechte Länge kürze ich die Borsten einfach mit dem Skalpell und als Vorbereitung markiere ich mir die Position der Antenne auf dem Fahrzeugdach. Damit die Antennen guten Halt haben schmelze ich vorsichtig mit einer erhitzten Nadel eine kleine Vertiefung in die Dachhaut. Überstand abschneiden (falls etwas Kunststoff nach oben quilt). Dann tunke ich das untere Ende in einen tropfen Kunststoffkleber und setze die Antenne ein. Um die Antenne stellenweise (am Fuss, Im unteren Drittel oder am oberen Ende) aufzudicken nutze ich einfach Farbe die ich auftrage oder antupfe.

Neonröhren 1:87

Neonröhren lassen sich recht einfach und doch sehr hochwertig und detailreich nachahmen. Hier alle Schritte in einem Bild – ich denke da bleiben kaum Fragen offen. Einzig Ohrstäbchen mit Kunststoffschaft sind immer schwerer zu finden..

Betonboden

Hier ein paar einfache Tipps mit Bildern wie ihr aus einer simplen Spanplatte in kürzester Zeit ein kleines einfaches Plattendiorama basteln könnt:

Patina kommt später noch

Gelände gestalten

Gelände sind sehr selten eben und flach wie eine Holzplatte und so kommt schnell der Wunsch auf diese Höhenunterschiede auch im Diorama zu verwirklichen. Hier einige Schritte zur Vorgehensweise. Wer keinen Heißdrahtschneider hat oder bauen möchte der kann auch mit Messer und Pfeile arbeiten – das macht dann allerdings deutlich mehr Dreck.

Begrünen

Einfaches begrünen mit Grasflock aus dem Eisenbahnladen auch ohne stastische Aufladung und Gras-Master.

Wer sehr lange Gräser nutzen möchte und diese schön aufrichten möchte sollte sich dann dafür den Grasmaster gönnen.

Patina ist wichtig

Im Wahren Leben soll immer alles möglichst neu und sauber sein – beim Modellbau sieht meist das besonders „ECHT“ aus was benutzt, kaputt oder sogar morbide erscheint..

Hier mal ein paar einfache Beispiele und Schritte zum altern von Betonboden. Natürlich gibt es 100te weitere Möglichkeiten und Materialen die man nutzen kann. Einfach mal drauf los testen und Ergebnisse vergleichen..

Fugen hervorheben

Was im Vorbild ein notweniges Übel ist hilft am Modell näher an die Realität heranzukommen.. Auf den zwei Fotos unten seht ihr den Vergleich mit und ohne Fugen. Bei schwarzen Modellen/Teilen absolut unnötig – aber je heller ein Modell ist desto mehr macht es aus. Sowas fällt uns beim Betrachten eines Fahrzeuges in freier Wildbahn gar nicht mehr auf. Im jeweiligen Maßstab aber ist das das erste Offensichtliche was uns ein Modell als solches identifizieren lässt. Oft können wir sogar anhand der Fugen sagen ob sich z.b. eine Seitentüre öffnen lässt oder nicht. Im Grunde ist es das selbe Thema wie in meinen „Basics“ (unter Tipp1: Teileanzahl) beschrieben.

Aber zum Thema selbst; Fugen betonen kann man auf diverse Arten, es gibt spezielle Stifte, spezielle Farben und diverse Wege die nach Rom führen.. Ich nutze einfach was ich bereits habe. Schwarze Wassermalfarbe oder auch Aqua-color. Je nachdem ob das Modell oft angefasst wird trägt sich Wassermalfarbe schnell ab wenn die Vertiefungen nicht ausreichend sind. Das Beispielmodell hier ist besonders gut zum „verfugen“ geeignet, da man selbst leicht angetrocknete Farbe auf dem weißen Kunststoff einfach mit einem Zahnstocher wegpolieren oder abtragen kann. Ich braucht nur Wasser zum verdünnen der Farbe (Damit diese schön in die Fugen läuft), schwarze Wasserlösliche Farbe und einen sehr sehr dünnen Pinsel. Ich habe hier einen bereits stark abgenutzten Pinsel um einige Borsten erleichtert.  Testet das einfach mal aus. Der Effekt ist Wahnsinn wie ich finde.

Hobby1st87 Thumb up